20180620 DDR Zeitzeugin
Christa Teiner, 78 Jahre alt, sitzt in der großen Aula der Diedrich-Uhlhorn-Realschule vor den Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10. Neben ihr wird eine Landkarte der DDR und der BRD mit einer deutlich rot markierten Grenze an die Wand projiziert.

Die sportlich gekleidete Dame mit den feinen Gesichtszügen passt so gar nicht ins Bild einer ehemaligen Gefängnisinsassin. Aber so war es. Die DDR-Justiz verurteilte sie zu zweieinhalb Jahren Haft wegen versuchter Republikflucht und Beihilfe zur Republikflucht. Davon saß sie acht Monate ab und wurde dann, für sie völlig überraschend, von der BRD freigekauft.

Sie folgte ihrem Bruder in den Westen und kehrte erst in den 70er Jahren, mittlerweile verheiratet und mit ihrem Sohn in die DDR zurück, allerdings nur um die Eltern zu besuchen.
Bei den anschließenden Fragen der interessierten Schülerinnen und Schüler, wie entfernt die Neueste Deutsche Geschichte von unseren Absolventinnen und Absolventen liegt und wie unvorstellbar Anekdoten in ihren Ohren klingen, die davon berichten, dass nur 300 Kilometer entfernt von Grevenbroich vor einigen Jahren eine der strengbewachtesten Grenzen der Welt verlief.

Abschließend wünscht sich Christa Teiner für die gemeinsame Zukunft, dass die Demokratie und die Freiheit wertgeschätzt und verteidigt wird, damit ein Staat wie die DDR nie wieder eine Chance hat.

Unterstützt wurde die Veranstaltung in Kooperation mit dem Zeitzeugenbüro der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

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